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Weiterbildungslügen

 

Die Weiterbildungslandschaft wimmelt von Lügen rund um Lernen und Veränderung. Hier erfahren Sie nun die Wahrheiten.

 

  1. Lüge: Lernen und Veränderung geht ganz schnell, einfach und ohne Anstrengung. Mitarbeiter sind nach einem ein- bis zweitägigen Verhaltenstraining kompetent und verhalten sich in der gewünschten Weise.

    Wahrheit: Um Gewohnheiten zu ändern, muss man erst mal reflektieren, wie das bisherige Verhalten aussieht und dann Schritt für Schritt mit Training und Feedback neue Verhaltensweisen aufbauen, bis diese genauso automatisch ablaufen, wie die alten Gewohnheiten. Das alles braucht Zeit, Arbeit, Motivation und Disziplin.
     

  2. Lüge: Einstellungen lassen sich „mal eben“ in einem Seminar verändern.

    Wahrheit: Viele Einstellungen sind durch Lebenserfahrungen tief verankert und bedeuten oft sogar persönliche Erfolgsmuster. Die Arbeit an fundamentalen Einstellungen ist Millimeterarbeit.
     

  3. Lüge: Der Trainer ist dafür verantwortlich, dass die Teilnehmer etwas lernen und in die Praxis umsetzen.

    Wahrheit: Man kann andere Menschen nicht verändern. Das können sie nur selbst tun. Man kann höchstens geeignete Rahmenbedingungen schaffen.
     

  4. Lüge: Die Umsetzung von Seminarinhalten in die Praxis läuft unbewusst und automatisch ab. Wissen muss man nicht pauken, wiederholen oder gleich anwenden, sondern es bleibt von allein haften. Im Bedarfsfall ist es sofort abrufbar.

    Wahrheit: Nach 24 Stunden sind 80 Prozent der Details vergessen. Über einen Zeitraum von zwei Tagen, einer Woche, einem Monat und vier Monaten geht die Erinnerung an Gelerntes ohne Wiederholung und häufige Anwendung rapide gegen Null.
     

  5. Lüge: Vorgesetzte brauchen sich nicht darum kümmern, dass Mitarbeiter Seminarinhalte umsetzen. Mitarbeiter machen das ganz allein in Selbstverantwortung.

    Wahrheit: Menschen brauchen ein unterstützendes Umfeld, um neue Denk- und Verhaltensweisen in die Tat umzusetzen und zu stabilisieren. Denn Rückfälle in alte Denk- und Verhaltensweisen sind normal. Und die Bereitschaft des Menschen Mängel zu ertragen, ist größer als seine Bereitschaft Mängel abzustellen.
     

  6. Lüge: Man kann alles lernen, wenn man nur will.

    Wahrheit: Genetische Eigenschaften und die eigene Biographie entscheiden, wieviel ein Mensch wirklich lernen kann. Es gibt natürliche Grenzen. Deshalb ist es besser, die Talente und Stärken eines Menschen zu erkennen und zu nutzen, anstatt aus ihm etwas machen zu wollen, was er nicht ist.
     

  7. Lüge: Zufriedenheitsfragebögen am Ende eines Seminars sind das verbreitetste Evaluationsinstrument zur Erfassung eines Seminarerfolgs. Die Annahme ist, wenn überall Einsen als beste Bewertung stehen, ist damit der Lernerfolg für die Praxis sichergestellt.

    Wahrheit: Trainer, die humorvoll, unterhaltsam, kompetent und praxisnah wirken, können Teilnehmer begeistern und damit in Zufriedenheitsfragebögen optimale Punktzahl erreichen. Mit Umsetzungserfolg hat das nichts zu tun. Denn die Trainingseuphorie verfliegt genauso schnell wie gute Vorsätze zu Silvester.